5 häufige Fehler bei Dialogen

Der gute Dialoge – die Paradedisziplin beim Schreiben von Romanen. Dialoge machen einen Text erst lebendig, charakterisieren die Figuren, treiben die Handlung voran, sollen spannend und konfliktgeladen sein und sich echt anfühlen.

Wer gute Dialoge schreiben möchte, braucht also Übung. Aber neben der Herausforderung, Authentizität zu erschaffen und den Figuren eine überzeugende Stimme zu geben, ist es oft auch der Kleinkram, der einen an sich guten Dialog doch noch zu einer Herausforderung für die Leser macht.

1. sagte er, fragte sie …

„Mir ist langweilig“, sagte Sarah.
Daraufhin erwiederte Tim: „Geh spazieren.“
„Nö“, antwortete Sarah, „draußen ist es zu heiß.“

Eine Grundregel bei Dialogen lautet: Unwichtiges streichen! Den Anfang macht man da am besten bei den Inquitformeln. Hinter diesem Begriff verbergen sich Redebegleitsätze wie „sagte sie“, „fragte er“ oder „rief sie“. Diese Formeln zeigen Lesern an, wer hier gerade spricht. Doch in den meisten Fällen braucht man sie gar nicht erst hinzuschreiben. Oft ist nämlich aus dem Kontext schon klar, wer was sagt. Lässt man sie einfach weg, wirkt ein Gespräch gleich viel dynamischer. Probieren Sie es einmal aus!

2. Alles voller Namen

„Tim, weißt du denn nicht, was das heißt?“
„Nein, Sarah, weiß ich nicht.“
„Aber das ist doch logisch, Tim!“

Wie oben gilt auch bei diesem Beispiel: Unwichtiges streichen! In diesem Fall sind das die Namen, die von den Gesprächspartnern inflationär genutzt werden. Die sind nicht nur unwichtig (häufig wissen wir Leser ja, wer mit wem spricht), sondern auch nicht authentisch. Wer würde schon so im wahren Leben reden?

3. Wie du weißt …

Besonders störend sind Dialoge, in denen die Figuren über Dinge sprechen, die sie bereits wissen.

„Wie du weißt, wurdest du als Kind ausgesetzt, und wir wissen nicht, wer deine Eltern sind.“

In solchen Fällen spürt man, dass dieser Dialog einzig und allein für die Leser stattfindet, um sie mit Informationen zu versorgen. Denn ein solches Gespräch würde man in der Realität mit Sicherheit nicht führen.

4. Bitte nur Verben des Sprechens

„Ich mag dich“, lächelte sie.
„Gut“, nickte er.

Bei solchen Sätzen schüttelt es mich regelrecht. Oder haben Sie schon einmal einen Satz gelächelt oder genickt? Möchte man doch einmal einen Redebegleitsatz bemühen, dann bitte nur mit einem Verb des Sprechens. Alles andere ergibt keinen Sinn.

5. Schrei mich nicht an!

„Ich habe Hunger!“
„In einer Stunde gibt es was zu essen!“
„Das daueret mir zu lang!“

Mit den Ausrufezeichen kann man es auch übertreiben. Als Leser fühlt man sich dann schnell von dem Text angebrüllt. Verwenden Sie Ausrufezeichen deshalb sparsam und nur dann, wenn sie auch wirklich Sinn ergeben. Und vermeiden Sie auf jeden Fall diesen Klassiker:

„Wir sollten leise sein!“, flüsterte sie.

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